Vor Kurzem wurde ich von Ostseebücherjunkie interviewt, aber lest gerne selbst:

Liebe Katharina, stelle dich bitte kurz vor:
Ich wurde 1965 in Essen geboren und lebte nach meiner Schulzeit und Ausbildung (Rechtsanwalts- und Notargehilfin) selbst einige Zeit in England. 1987 habe ich geheiratet und zwischen 1991 und 2003 zwei Töchter und einen Sohn bekommen. Mit dem Roman „Bis zum nächsten Sommer“ habe ich 2010 begonnen, wobei es nicht in meiner Absicht lag, ein Buch zu schreiben. Heute wohne ich mit meinem Mann und meinen Kindern im Grünen am Rande des Ruhrgebietes.

Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Wie schon oben erzählt, lag es nie in meiner Absicht, ein Buch zu schreiben. Im Jahr 2010 musste ich dann  wegen eines Beinbruchs längere Zeit liegen und da kam mir die Idee von Melanie und George, die mich nicht mehr losgelassen hat, bis ich sie zu Papier gebracht hatte.

Wie kommen dir die Ideen zu deinen Büchern?
Ich lese selber sehr gerne und beobachte die Menschen. Zudem lasse ich mich auch gerne von Liedtexten inspirieren. Meistens passiert das, wenn ich lange Strecken mit dem Auto unterwegs bin.

Wo schreibst du am liebsten?
Zum Schreiben brauche ich absolute Ruhe. Wenn mein jüngster Sohn morgens aus dem Haus ist (meine Töchter wohnen nicht mehr bei uns),
gehe ich mit einer großen Tasse Kaffee in mein Arbeitszimmer. Von meinem Schreibtisch habe ich dann eine wunderbare Aussicht auf meinen Garten und fange an zu Schreiben. Auf keinen Fall lasse ich mich dabei unter Druck setzen, sondern schreibe so, wie mir die Ideen kommen. Es kann daher auch schon mal vorkommen, dass ich tage- oder wochenlang gar nichts schreibe.

Erzähle uns ein bisschen von deinen eigenen Werken.
Mein Bücher erzählen in zwei Teilen die Liebesgeschichte eines Paares, wie es ungleicher nicht sein könnte. Schauplatz ist Middlefield, ein kleiner Vorort von London. Das junge deutsche Au-pair Melanie trifft dort auf den englischen Geschäftsmann George und verliebt sich in ihn. Eigentlich eine Geschichte, wie es viele gibt, auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick sieht es ganz anders aus, denn die Beziehung zwischen Melanie und George ist keineswegs gewöhnlich. Wer vielleicht einen Einblick in die Bücher haben möchte findet auf meiner Webseite www.katharina-brinckmann.de zu beiden Romanen eine Leseprobe.

Arbeitest du gerade an weiteren Projekten?
An meinen ersten beiden Romanen habe ich beinahe sechs Jahre geschrieben. Als ich dann unter das zweite Buch „Ende“ geschrieben hatte, empfand ich große Erleichterung, dass es endlich fertig war, denn während der Zeit des Schreibens befand ich mich mit meinen Protagonisten in einer Art Tunnel. Auf gar keinen Fall konnte ich mir vorstellen, noch einmal so etwas wie ein Buchprojekt zu starten, denn mit dem Wort „Ende“ war der bei weitem romantischste Teil des Vorhabens abgeschlossen. In den darauf folgenden Monaten habe ich einiges über das „Verlagswesen“ und die Chancen, als neue deutsche Autorin überhaupt gelesen zu werden, gelernt und mir die Illusionen weggewischt. Mittlerweile vermisse ich das Schreiben wieder, das Entwicklen von Protagonisten, Gesprächen und Ereignissen, wie sich alles zusammenfügt. Ich kann Figuren so entstehen lassen, wie es mir gefällt und die müssen dann nicht immer nett sein, sondern dürfen unterschiedliche Bandbreiten der menschlichen Stärken und Schwächen abdecken. Daher hat es mich wieder gepackt und ich arbeite an einem neuen Buch. Weil meine Bücher aber keine Kurzgeschichten sind sondern jedes Buch nahezu 700 Seiten umfasst und ich zudem einen Hang zum Perfektionismus habe, dürfte es noch eine Weile bis zum Erscheinen eines dritten Buches dauern. Worum es darin geht und was passiert, bleibt aktuell noch mein Geheimnis.

Wenn du ein Buch beginnst – kennst du das Ende dann schon oder entwickelt sich das beim Schreiben?
Tatsächlich habe ich bisher nur ein Buch begonnen, aus dem im Laufe des Schreibens zwei Teile geworden sind. Ich hatte zu Beginn eine Idee und habe sie dann in kurzen Abschnitten handschriftlich skizziert. Obwohl das Ende noch völlig offen war, sind vier Kladden voll gewesen. Damals hatte ich nur eine grobe Ahnung, wohin die Reise gehen sollte, jedoch noch keine tatsächliche Vorstellung vom Ende des Romans. Alles war möglich.
Und jetzt muss ich zugeben, dass es mich teilweise selber überrascht hat, welche Entwicklung der Roman genommen hat.

Was liest du gerade und hast du ein Lieblingsbuch?
Gerade lese ich die Clifton-Saga von Jeffrey Archer. Ein wirkliches Lieblingsbuch habe ich nicht, wobei mir „Englischer Harem“ von Anthony McCarten schon sehr gut gefallen hat.

Ein paar schnelle Fragen noch:

Bist du eher Perfektionistin oder Chaotin?
Perfektionistin
Teamplayer oder Einzelgänger?
Einzelgängerin
Frühaufsteherin oder Langschläferin?
Frühaufsteherin
Sommer oder Winter?
Winter
Was ist dein Lieblingsessen?
Wurstbrote
Und deine Lieblingsfarbe?
Blau